Bereits am 19. Dezember des vergangenen Jahres nutzten die Fachkräfte aus dem Hospital im englischen Pontefract die Gelegenheit, zwei Knieprothesenimplantationen live im OP-Saal der Stadtklinik mitzuerleben und wertvolle Einblicke in die Besonderheiten dieser speziellen Operationsmethode zu gewinnen.
Das EnduRo Knieendoprothesensystem wurde 2009 von der Firma B. Braun Aesculap eingeführt und hat sich seither insbesondere in der Revisionsendoprothetik bewährt. Es kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn bereits implantierte Knieprothesen ausgetauscht werden müssen oder bei besonders komplizierten Erstimplantationen. Aufgrund der demographischen Entwicklung gewinnen Revisionsoperationen in der modernen Endoprothetik zunehmend an Bedeutung.
Eine zentrale Rolle bei der Einführung dieses Systems spielte Dr. Hans-Joachim Neuhaus, Leitender Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Hauptoperateur und Leiter des EndoProthetikZentrums (EPZ) sowie Ärztlicher Direktor der Stadtklinik. Seit der Markteinführung hat Dr. Neuhaus mehr als 700 Implantationen mit diesem Knieprothesensystem begleitet. Seine Expertise ist international gefragt. „Der Hersteller hat bereits mehrfach Delegationen zu Hospitationszwecken zu mir geschickt, neben England unter anderem auch aus Ecuador, Brasiliem und den USA. Zudem konnte ich im Rahmen von internationalen Veranstaltungen in Deutschland, der Schweiz und Ecuador meine Erfahrungen als Referent teilen“, berichtet Dr. Neuhaus.
Das EnduRo System zeichnet sich durch seine modulare Bauweise und Stielverankerungen im Ober- und Unterschenkelknochen aus. Es übernimmt die Funktionen des Seitenbandapparates, ohne die Beweglichkeit des Kniegelenks einzuschränken. Besonders in Wechselsituationen erweist sich die individuell anpassbare Prothese als vorteilhaft, um auf knöcherne Schäden und Bandinstabilitäten gezielt reagieren zu können. „Gerade bei schwierigen Ausgangssituationen können wir durch dieses System den Patientinnen und Patienten wieder mehr Lebensqualität ermöglichen“, betont Dr. Neuhaus.
Neben Dr. Neuhaus freuten sich auch Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie Mevait Arapi, ebenso Hauptoperateur des EPZ, und das gesamte OP-Team der Stadtklinik über den erneuten internationalen Besuch. „Solche Hospitationen sind für beide Seiten ein Gewinn. Der Austausch zu Indikation, Aufbau und möglichen Komplikationen hilft, das System besser zu verstehen und die eigenen Kenntnisse zu vertiefen“, erklärt Chefarzt Arapi.
Die Gäste aus England erhielten auch bei diesem Besuch wieder umfassende Einblicke in die Handhabung des EnduRo Systems und konnten wertvolle Tipps und Tricks für die praktische Anwendung sammeln. Ziel der Hospitation war es, die gewonnenen Erkenntnisse bei künftigen Einsätzen im Heimatkrankenhaus der britischen Kolleginnen und Kollegen zum Wohl der Patientinnen und Patienten einzusetzen.
„Der internationale fachliche Austausch ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit“, resümiert Dr. Neuhaus. „Wir freuen uns, unsere Erfahrungen aus unserer Stadtklinik weiterzugeben und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Patientenversorgung weltweit leisten zu können.“
Erneuter Besuch aus England: Internationaler Erfahrungs-austausch in der DGD Stadtklinik Hemer
Bereits zum vierten Mal innerhalb kurzer Zeit durfte die DGD Stadtklinik Hemer eine Delegation aus England begrüßen, um einen intensiven Erfahrungsaustausch zum innovativen EnduRo Knieendoprothesensystem zu ermöglichen.